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Außenleiter (L1,L2,L3)

Außenleiter bei Transformatoren

Definition:
Ein Außenleiter (auch Phasenleiter genannt) ist ein stromführender Leiter in einem Wechselstromnetz, der im Gegensatz zum Neutralleiter eine Spannung gegenüber Erde führt. In Transformatoren bezieht sich der Begriff auf die Leitungen, die den Strom von der Primär- oder Sekundärseite des Transformators zu den Verbrauchern oder zur Einspeisung führen.

Technische Einordnung

In einem Drehstromsystem (z. B. 400 V/230 V) gibt es in der Regel drei Außenleiter, die mit L1, L2 und L3 bezeichnet werden. Diese führen jeweils eine Wechselspannung mit einer Phasenverschiebung von 120° zueinander.

Ein Transformator, der für Drehstrom ausgelegt ist, hat auf der Primär- und Sekundärseite jeweils Anschlüsse für diese drei Außenleiter. Je nach Schaltungsart (Stern- oder Dreieckschaltung) können diese unterschiedlich verbunden sein.

Funktion im Transformatorbetrieb

  • Primärseite: Die Außenleiter führen den Strom vom Netz zum Transformator.
  • Sekundärseite: Die Außenleiter transportieren den transformierten Strom zu den Verbrauchern.
  • Spannungsebene: Die Spannung zwischen zwei Außenleitern beträgt in Europa typischerweise 400 V, zwischen Außenleiter und Neutralleiter 230 V.

Typische Anwendungen

  • Industrieanlagen: Versorgung von Maschinen mit Drehstrom über Außenleiter.
  • Haushalte: Auch wenn Haushalte meist nur eine Phase nutzen, kommt der Strom über einen der Außenleiter.
  • Netzverteilung: Außenleiter sind essenziell für die Energieübertragung im Mittel- und Niederspannungsnetz.

Sicherheit und Kennzeichnung

  • Kennfarbe: In Deutschland und vielen anderen Ländern ist die Farbkennzeichnung:
    • L1: Braun
    • L2: Schwarz
    • L3: Grau
  • Gefahr: Außenleiter führen Spannung gegen Erde und dürfen nur von Fachpersonal berührt oder angeschlossen werden.
  • Schutzmaßnahmen: FI-Schalter, Leitungsschutzschalter und Erdungssysteme schützen vor Stromschlägen und Kurzschlüssen.